Die Studierendenschaft von Hochschulen ist heterogen (vgl. beispielsweise Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2010; CHE-Consult, 2012; Deutsches Studentenwerk, 2011). Hochschuldidaktik geht hingegen immer noch von der Vorstellung des „Normalstudenten“ (Vedder 2011) aus, was zur Benachteiligung von Studierenden führen kann, die von dieser Normalitätsvorstellung abweichen. Schule hat darauf mit der Entwicklung einer „Inklusiven Didaktik“ geantwortet (Platte 2005), für die Hochschulen steht die Entwicklung einer solchen Didaktik noch aus. Inklusive Didaktik an der Hochschule will Seminare und Vorlesungen so gestalten, dass alle Studierende gleichermaßen gut lernen können. Sie erweitert den Fokus von heterogenen Zielgruppen auf Barrieren, die ein gleichberechtigtes Lernen aller Studierender verhindern, versucht diese zu identifizieren und abzubauen.
Im Fellowship „Inklusive Hochschuldidakitik: Studierende coachen Lehrende“, welches vom Stifterverband der Deutschen Wissenschaft an Prof. Dr. Andrea Platte verliehen wurde, spüren Lehrende und Studierende gemeinsam Barrieren in der Lehre auf und entwickeln Ideen, diese abzubauen: Im Sommersemester 2015 besuchen studentische Tutor*innen Seminare und Vorlesungen in den Studiengängen „Pädagogik der Kindheit und Familienbildung (BA)“, „Soziale Arbeit (BA)“ und „Beratung und Vertretung im Sozialen Recht“ (MA) an der Fachhochschule Köln und beobachten diese in Hinblick auf eine inklusive Didaktik. Die Tutor*innen geben den Lehrenden dazu ein konstruktives Feedback.
In einem Workshop berichten Tutor*innen und Lehrende von ihren Erfahrungen im Sommersemester. Erste Ergebnisse werden skizziert und mit den Workshopteilnehmer*innen diskutiert. Auf dieser Grundlage erarbeitet die Projektgruppe Kriterien und Ideen für eine Inklusive Didaktik, welche im Wintersemester 2016/2017 fakultätsbreit erprobt werden sollen.